Mont Ventoux und Grand Canyon du Verdon

29.05.2015

Besser kann ein Tag nicht beginnen. Kurz hinter Malaucene fahre ich schon den ersten Pass zum Mont Ventoux. Oben angekommen hat man eine Wahnsinns Aussicht. Das Einzige was nervt sind die Hobby Rennradler die einem mit einem Affenzahn in der Kurve entgegenkommen und auf den Gegenverkehr scheißen. Nachdem ich den ersten fast frontal erwischt hätte, weil mir der Idiot in der Spitzkehre auf meiner Spur engegen kam, schalte ich einen Gang runter.

Vom Mont Ventoux fahre ich über die D952 zum Grand Canyon du Verdon. Über die Landstraße eine wunderschöne Strecke. Zum Glück bin ich Freitag Mittags unterwegs und so hält sich der Verkehr in Grenzen.

Dem Schild „Route de Cretes“ folge ich und mache noch eine Runde um den Canyon mit tollen Ausblicken.

Über den Col de Veche fahre ich Richtung Küste.Die Kurven scheinen heute gar kein Ende nehmen zu wollen. Endlich komme ich in Nizza an und stehe prompt im Stau. Froh endlich auf der A8 nach Italien zu sein ist das nächste Ziel Camporosso, wo ich gegen 19:15 Uhr auf dem Camping Helios aufschlage. Glücklicherweise bekomme ich noch einen Platz,da in Italien Ferien sind und die Campingplätze aus allen Nähten platzen.

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Durch die Cevennen

28.05.2015

Da ich schlecht geschlafen habe und erst spät loskomme, lasse ich den Tag ruhig angehen und mache in den ersten beiden Stunden gerade mal 60 km. Ich mache hier halt, bestaune eine Windmühle und genieße einfach den Tag. Endlich erreiche ich den Gorges de la Vis. Eine Strecke, gespickt mit Kurven. Hier macht das Motorradfahren wieder richtig Spaß.

Hinter dem Gorges de la Vis überlege ich wie ich weiter fahre und entschließe mich nach Malacene, am Mont Ventoux zu fahren. Abends lasse ich den Tag mit einem kühlen Bier ausklingen.

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Enttäuschung am Gorges de Galamus

27.05.2015

Am Morgen hat sich der Wind etwas gelegt. Trotzdem gestaltet sich das Zusammenpacken des Zeltes etwas schwierig. Nachdem ich endlich alles verstaut habe mache ich mich auf um ins Inland zu fahren um dem Wind zu entgehen. Ca 100 km später ist der Wind auf ein erträgliches Maß zurück gegangen. Ich freue mich darauf den Gorges de Galamus von der anderen Seite kommend zu fahren. Doch meiner Freude wird ein jähes Ende gesetzt. Die Straße ist wegen Wartungsarbeiten gesperrt. Zumindest bis zur Ermitage de Galamus kann man vordringen und da ich einmal da bin mache ich mich auf den Weg die kleine Felsenkirche zu bestaunen. Die Mühe hat sich gelohnt. Ich denke die Fotos sagen alles.

Danach geht es weiter nach Mazamet, auf wunderbar kurvigen Straßen.Auf der Karte sehe ich den Gorges de Heric. In der Hoffnung heute doch noch durch eine Schlucht zu fahren mache ich mich auf. Leider kann man den Gorges de Heric nur zu Fuß erkunden. In Motorradkleidung sicherlich kein Vergnügen. Somit ist Schluß für heute und ich suche eine Übernachtungsmöglichkeit.

 

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Zurück nach Frankreich

26.05.2015

Bevor ich nach Frankreich fahre möchte ich auf jeden Fall noch zum Cap de Creus. Auf dem Weg dorthin wird es immer stürmischer. Starke Windböen lassen mich mit meinem voll bepackten Bock aussehen als wäre ich besoffen. So krieche ich mit 60 – 70 Sachen schwankend über die Landstraße. Motorradfahren macht an solchen Tagen wirklich keinen Spaß. Am Cap de Creus wird es dann so schlimm, das ich fünf Minuten einen geeigneten Platz suche an dem die Maschine nicht vom Wind umgeweht wird. Hier lerne ich Patrick kennen. Er ist schon seit einigen Wochen mit seinem Fahrrad in Spanien unterwegs und jetzt auf dem Weg nach Frankreich und dann zurück nach Deutschland. Alle Achtung. Wir trinken einen Kaffee zusammen, plaudern über Gott und die Welt, tauschen unsere E Mail Adressen aus und danach geht jeder seiner Wege.

Für mich geht es weiter nach Banyuls sur Mer. Das Küstensträßschen ist wirklich ein Traum, aber bei dem Wind kann ich es nicht wirklich genießen. Hoffentlich hört es morgen auf zu stürmen.

Folgen des Sturms
Folgen des Sturms
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In die Pyrenäen

25.05.2015

Heute will ich bis in die Pyrenäen kommen. Deshalb fahre ich ca 150 km Autobahn bis kurz vor Barcelona. Von hier aus biege ich ab nach Cardona und dann nach Berga. Eine geile Strecke. Man kommt vor lauter engen Kurven nicht aus dem zweiten Gang. Gegen 16:30 Uhr folge ich einem Schild Richtung Campingplatz. Für die 12 km auf der winzigen Straße brauche ich eine geschlagene halbe Stunde bis ich an der Rezeption stehe. Geschlossen, Scheiße. Auf einmal steht ein bärtiger Waldschrat mit nur noch drei Zähnen neben mir und textet mich auf Spanisch zu. Mein fragender Blick scheint seinen Redeschwall nicht zu stoppen. nach fünf Minuten interpretiere ich sein Gebrabbel so, „Heute ist Feiertag und morgen ist die Rezeption wieder geöffnet“. Hätte ich auch gleich drauf kommen können. Hotels haben ja an Feiertagen auch geschlossen. Um weitere Vorfälle dieser Art zu vermeiden und ich mittlerweile leicht genervt bin, fahre ich wieder mal zur Küste und lande um 18:30 in Lloret de Mar.

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Eiszeit in Catalunya

 

24.05.2015

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 15 Grad starte ich in den neuen Tag. Hinter Uriel, an einem Stausee unterhalte ich mich mit zwei spanischen Bikern und zeige ihnen auf der Landkarte meine geplante Route. Schnell ist unter den beiden eine Diskusion entbrannt welche Strecke die schönste ist. Bei einer sind sich beide einig. Die Strecke über Landete nach Albaracin ist sehenswert.

Kurzer Hand ändere ich meine Route und baue diesen kleinen Umweg ein. Langsam zieht es sich zu und es wird kälter. Auf 1700 Metern ist es nur noch 5 Grad und zu allem Übel fängt es auch noch an zu regnen. Da in der Richtung meiner geplanten Strecke nur dunkle Wolken zu sehen sind, fahre ich wieder zurück ans Meer nach Alcanar, nicht „Alcazar“. Hier scheint wieder die Sonne und mein Zeug kann trocknen.

 

 

 

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Wilde Tiere und Benzinmangel

23.05.2015

Gegen 5:00 Uhr in der Früh höre ich ein Rascheln und Schnauben neben meinem Zelt. Wilde Tiere? Hier auf dem Camping? Es war ein Wildschwein, das irgend etwas leckeres gefunden hatte, und sich daran gütlich tat. Zwei Stunden später klingelt mein Wecker, und etwas gerädert schäle ich mich aus dem Schlafsack. Kaffee kochen, Frühstück, Kippe rauchen. Dann geht es ans Einpacken und wieder los auf die Piste. Die Strecke von gestern empfängt mich wieder mit einer Kurvenorgie. Immer weiter schraubt sich das Sträßchen nach oben, Richtung Hornos. Von Hornos fahre ich auf kleinen Pisten nach Siles.

Langsam wird das Benzin knapp. Ich bin schon auf Reserve, also noch maximal 60 – 80 km. Hätte ich doch gestern kurz vor dem Camping noch getankt. Mit dem letzten Tropfen Sprit rolle ich nach Siles an die Tankstelle. 16 Liter fasst der Tank der GS und 15,2 Liter werden nachgefüllt. Noch mal Schwein gehabt.Die angegebenen 400 km Reichweite sind eher theoretischer Natur. Im normalen Betrieb ist bei ca 300 km Schluß. Auf der Autobahn bei Tempo 160 ist spätestens alle 200 km ein Tankstop angesagt. Eigentlich schade, 4 Liter mehr wären auch bei der normalen F800GS nicht schlecht. Von Siles fahre ich dann über die N322 nach Albacete und von dort aus nach Villagordo del Gabriel, wo ich übernachte.

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Unendliche Weiten und ein Kurventraum

22.05.2015

Wer das Cruisen liebt, wird die Sierra Nevada und die Sierra Magina lieben.Weites hügeliges Land, grandiose Ausblicke, und gut ausgebaute Straßen machen das Fahren hier zu einem Vergnügen. Manchmal kommt man sich vor als wäre man in einem Western.

Über die A 401 fahre ich  von Granada aus Richtung Ubeda. Kurz bervor ich Ubeda erreiche, biege ich auf die A 6105 nach Cazorla ab. Nach Cazorla fängt dann auf der A 319 eine Traumstrecke an, bergig, kurvig und mit Ausblicken die man nicht vergißt.

Dies ist auf jeden Fall ein Highlight auf meiner Reise. Nach ca 190 km ist gegen 15:00 Uhr für heute schluß. Morgen fahre ich frisch den Rest der Traumstrecke über Hornos nach Siles.

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Ronda, eine Perle in den andalusischen Bergen

21.05.2015

Nach einem Kaffee starte ich gegen 10:00 Uhr nach Ronda. Auf dem Weg dorthin komme ich an Gibraltar vorbei, das man getrost links liegen lassen kann. Auf der A405 fängt der Spaß dann richtig an. Kurven ohne Ende und eine Landschaft die ihresgleichen sucht. Die Beschilderung Richtung Ronda ist gut, so das man sich nicht verfahren kann. Irgendwann geht die A405 in die A369 über, und hier wird es noch toller. Solltet ihr irgendwann mal in Tarifa, oder Gibraltar sein, gönnt euch diesen Trip. Es lohnt sich.

In Ronda angekommen denke ich „ganz schnell raus hier.“ Die Straßen sind dicht mit Autos und Pferdekutschen, und asiatische Touristen strömen in Massen die Gässchen entlang. Endlich wieder aus Ronda raus, finde ich einen Platz, von dem man die Schönheit der Stadt in Gänze sehen kann.

Von Ronda aus fahre ich weiter nach Alora, auch dieses Städchen ist eines der wunderschönen weißen Städte die man in Andalusien häufig sieht.

Am frühen Nachmittag erreiche ich Antequera und erhasche eine Blick auf die Festung. Langsam bin ich ein wenig erschöpft von dem ganzen hin und her der Kurven und suche einen Campingplatz.

Leider hat Frau Garmin nichts in der Nähe parat, und so bleibt mir nichts anderes übrig, als die knapp 100 km nach Granada zu fahren. Gegen 17:45 Uhr erreiche ich den Stadtcamping Sierra Nevada, nahe am Zentrum von Granada. Da mir der A… weh tut und ich ziemlich groggy bin nehme ich die 16 Euro für eine Übernachtung gerne in Kauf.

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Tarifa

20.05.2015

Endlich mal ausschlafen. Denkste. Um 6:30 Uhr ist die Nacht mit einem Hahnenschrei vorbei. Ich denke noch, „der Gockel muß aber ganz in der Nähe sein.“ Als ich aufstehe um mein Morgengeschäft zu verrichten, stehe ich mitten im Harem des Hahnes. Die scheiß Viecher laufen hier frei auf dem Campingplatz rum. Da ich einmal wach bin, koche ich erst mal einen Kaffee. Danach ist der technische Dienst am Motorrad fällig. Kette reinigen und prüfen, Ölstand prüfen und Luftdruck der Reifen prüfen. Hierbei fällt mir beim Öffnen der Ventilkappe ein leichtes zischen auf. Hoffentlich ist das Ventil nicht kaputt. Ich ziehe das Ventil fest, und das zischen ist weg. Noch mal Schwein gehabt. Nachdem ich alles erledigt habe, laufe ich die 3 Kilometer nach Tarifa. Auf halber Strecke denke ich, „wie blöd  bist du eigentlich?“ Am Strand wäre es kürzer und schöner gewesen. Tarifa empfängt mich mit häßlichen Appartement Anlagen. Ich laufe an der Strandpromenade entlang und denke, „das ist alles?“ Circa 2 Kilometer weiter komme ich an den Hafen.

Von hier aus kann man für 49 Euro eine Tagestour nach Tanger unternehmen, oder für den gleichen Preis eine Whalewatchingtour buchen. Ich verzichte gerne. Apropos Whalewatching, ein Deutscher Tourist kommt mir entgegen und brummelt „So eine Tour mache ich nie wieder, lohnt nicht.“ Habe ich mir schon gedacht. Alles richtig gemacht!

Die Altstadt von Tarifa mit ihren vielen kleinen Gassen ist wirklich sehenswert, aber im Gegensatz zu den Orten bis jetzt teuer.

Nach 2 Stunden Sightseeing mache ich mich auf den Weg zurück zum Camping. Diesmal am Strand. Hier angekommen hole ich meine Isomatte aus dem Zelt, lege mich auf die Wiese und komme das erste Mal dazu ein Buch zu lesen. Licht- und Schattenseiten einer Weltreise heißt das Werk, und erzählt die Geschichte der Kradvagabunden Panny und Simon, die 3 1/2 Jahre um die Welt gefahren sind. An vielen Stellen muß ich herzlich lachen. Danke Panny, deine weise die Dinge zu schildern ist großartig. Ein kleiner Regenschauer unterbricht das Vergnügen und ich habe Zeit den heutigen Tag revue passieren zu lassen.

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