03.07.2015
Morgens traue ich meine Augen kaum, mein rechter Arm ist fast doppelt so dick wie der linke. Das verdammte Vieh hat mich richtig gut erwischt. Ich überlege ernsthaft ins Krankenhaus zu fahren, entscheide mich aber dagegen. Die Jacke passt ja noch, Da ich einmal in der Gegend bin möchte ich mir das Erzgebirge anschauen. Bei ungefähr 30 Grad fahre ich los und das Thermometer klettert immer weiter, bis es um die Mittagszeit 38 Grad erreicht. Der Schweiß steht mir knöchelhoch in den Stiefeln, abartig. Plötzlich geht bei voller Fahrt der Motor meiner GS aus. Ich rolle aus und versuche zu starten, Der Anlasser dreht, aber sie springt nicht an. Das kann doch nicht wahr sein, 16000 Kilometer ohne Probleme und kaum bin ich in Deutschland soll Ende sein? Nach ein paar Minuten versuche ich es noch mal und siehe da, sie springt wieder an. Zu früh gefreut, nach 100 Metern wieder das Problem, aus. Ein paar Minuten später springt sie wieder an als wäre nichts gewesen. Mein Arm ist mittlerweile weiter angeschwollen, ich kriege kaum noch die Jacke aus. An diesem Punkt entscheide ich die 500 Kilometer bis Köln zu fahren und die Reise um 10 Tage zu verkürzen. Das ich den Norden nicht mehr schaffen würde war mir schon vor einigen Tagen klar, aber das ist kein schöner Abschluß meines kleinen Abenteuers. Als ich einige Stunden später den Dom sehe freue ich mich auf der einen Seite, bin aber auch ein bisschen traurig. Zuhause angekommen freue ich mich auf eine Dusche, ein Kölsch und mein Bett. Kaum habe ich die 800er abgepackt überlege ich schon was ich mit der verbleibenden Zeit noch anfange. Kurze Zeit später steht fest, ich fahre mit meiner Dominator in die Alpen ein paar Schotterpässe fahren. Also schnell ein paar Reifen bestellt, Öl für den Ölwechsel gekauft und dann an die Streckenplanung. Wenn alles gut läuft bin ich nächste Woche wieder unterwegs und mein Abenteuer findet doch noch einen würdigen Abschluß.